Der Name ist hier Programm: Sonnenschutz soll unter anderem in Form von Rollläden, Jalousien, Markisen oder Plissees vor der Sonne schützen und wohligen Schatten spenden.
So steht auch in der Richtline des Verbundes Deutscher Ingenieure (VDI) – „VDI 6011 Blatt 1 Lichttechnik – Optimierung von Tageslicht und künstlicher Beleuchtung“ – die Relevanz des Sonnenschutzes zur idealen Nutzung von Tageslicht und künstlicher Beleuchtung an erster Stelle.
Diese Richtlinie hat einiges an Gewicht, da der VDI einen seit 1856 eingetragenen und bedeutenden technisch-wissenschaftlichen Verein darstellt, der es sich zum Ziel gemacht hat, den technischen Fortschritt zu fördern und mit einem entsprechenden Regelwerk zu versehen.
Wieder zum Sonnenschutz: im Laufe der Zeit haben sich die Ansprüche und Aufgaben von Sonnenschutzsystemen gewaltig erweitert. So sollen Verschattungsanlagen vor allem dem Gestaltungswillen des Einzelnen nützlich sein – wie in der Innenarchitektur oder an der Außenfassade. In Kombination mit verschiedenen Farben, Mustern und ebenso Formen des Sonnenschutzes soll der Ausdruck des Individuums zur Geltung kommen.
Dazu gesellt sich die Verbesserung der individuellen Wohlfühlsphäre, die neben einen psychischen auch einen physischen Effekt mit sich bringt. Daher gibt es mittlerweile bestimmte Stoffe, die ein optimales Arbeiten am Bildschirm gewährleisten. Dies wird durch einen Blendschutz, einer Kontrastminderung sowie einer idealen Raumausleuchtung am Arbeitsplatz realisiert. Zu einem optimalen individuellen Befinden gehört ebenso ein Gefühl der Sicherheit und Privatsphäre, weshalb Sonnenschutz auch immer als Blickschutz dienen soll.
Dieses Konzept ist übrigens nicht neu: schon im Mittelalter wurden im arabischen Raum sogenannte Maschrabiyya – der Vorläufer der modernen Jalousie – an den Fenstern angebracht. Diese verzierten Holzvergitterungen sollten vor Sonne und Blicken schützen.
In der heutigen Zeit hat sich darüber hinaus das Bewusstsein für die Bedeutung des Klimaschutzes mittlerweile fast vollständig etabliert. Natürlich kommt hierbei auch dem Sonnenschutz eine wichtige Aufgabe zu. Im geschlossenen Zustand verhindert er, dass die Wärme des Raumes nach außen abgegeben wird, während im offen Zustand Wärme im Raum gespeichert werden kann. Dadurch ist es möglich, im Winter Heizkosten zu sparen. Im Sommer wird im geschlossenen Zustand der Raum kühl gehalten und demzufolge Energiekosten für Klimaanlagen gespart. Zusätzlich verhindern Verschattungssysteme als zusätzliche Wärmedämmung eine Gebäudeauskühlung.
Der Sonnenschutz ist also ein wahrer Alleskönner!